Titel der Bachelorarbeit:

„Untersuchung der Bioverfügbarkeit und Freisetzungseigenschaften von Ibuprofen in verschiedenen Darreichungsformen“


Inhaltsverzeichnis

  1. Einleitung
  2. Hintergrund und Problemstellung
    2.1. Ibuprofen: Chemische Struktur und Wirkmechanismus
    2.2. Bioverfügbarkeit und Bedeutung für die Arzneimitteltherapie
    2.3. Ziel der Arbeit
  3. Theoretische Grundlagen
    3.1. Definition und Messung der Bioverfügbarkeit
    3.2. Faktoren, die die Freisetzung von Wirkstoffen beeinflussen
    3.3. Darreichungsformen von Ibuprofen: Tabletten, Kapseln und Suspensionen
  4. Methodik
    4.1. Auswahl der Formulierungen und Probenvorbereitung
    4.2. Experimentelle Bedingungen
    4.3. Analytische Methoden zur Bestimmung der Freisetzung
  5. Ergebnisse
    5.1. Vergleich der Freisetzung von Ibuprofen aus verschiedenen Darreichungsformen
    5.2. Einfluss von pH-Wert und Temperatur auf die Freisetzung
    5.3. Vergleich der Bioverfügbarkeit in vitro
  6. Diskussion
    6.1. Interpretation der Ergebnisse im Vergleich zur Literatur
    6.2. Einfluss der Formulierung auf die Arzneimittelwirkung
    6.3. Limitationen und Verbesserungspotenziale der Studie
  7. Fazit und Ausblick
  8. Literaturverzeichnis
  9. Anhang

1. Einleitung

Ibuprofen ist eines der am häufigsten verwendeten nicht-steroidalen Antirheumatika (NSAR), das zur Behandlung von Schmerzen, Fieber und Entzündungen eingesetzt wird. Die therapeutische Wirksamkeit eines Arzneimittels hängt von der Bioverfügbarkeit des Wirkstoffs und der Freisetzung aus der Darreichungsform ab. Diese Arbeit untersucht die Bioverfügbarkeit und Freisetzungseigenschaften von Ibuprofen in verschiedenen Darreichungsformen, um die Wirksamkeit unter unterschiedlichen Bedingungen zu vergleichen.


2. Hintergrund und Problemstellung

2.1. Ibuprofen: Chemische Struktur und Wirkmechanismus

Ibuprofen gehört zur Klasse der Propionsäurederivate und wirkt durch Hemmung der Cyclooxygenase-Enzyme (COX-1 und COX-2). Dies führt zu einer Reduktion der Prostaglandinsynthese, was die entzündungshemmenden, schmerzlindernden und fiebersenkenden Eigenschaften von Ibuprofen erklärt.

2.2. Bioverfügbarkeit und Bedeutung für die Arzneimitteltherapie

Die Bioverfügbarkeit beschreibt den Anteil eines Wirkstoffs, der nach der Einnahme in den systemischen Kreislauf gelangt und somit für den Körper verfügbar ist. Unterschiedliche Darreichungsformen können die Bioverfügbarkeit eines Wirkstoffs erheblich beeinflussen, was die therapeutische Wirksamkeit beeinflusst.

2.3. Ziel der Arbeit

Das Ziel dieser Arbeit ist es, die Freisetzung und Bioverfügbarkeit von Ibuprofen in verschiedenen Darreichungsformen (Tablette, Kapsel und Suspension) zu untersuchen und die Freisetzungseigenschaften in Abhängigkeit von unterschiedlichen pH-Werten und Temperaturen zu analysieren.


3. Theoretische Grundlagen

3.1. Definition und Messung der Bioverfügbarkeit

Die Bioverfügbarkeit wird als der prozentuale Anteil eines Wirkstoffs definiert, der unverändert in den Blutkreislauf gelangt. Sie kann in vitro durch Freisetzungsexperimente unter simulierten physiologischen Bedingungen gemessen werden.

3.2. Faktoren, die die Freisetzung von Wirkstoffen beeinflussen

Die Freisetzung eines Wirkstoffs aus einer Darreichungsform wird durch mehrere Faktoren beeinflusst, darunter der pH-Wert des Magens oder Darms, die Temperatur sowie die galenische Formulierung (z. B. retardierte oder sofort freisetzende Tabletten).

3.3. Darreichungsformen von Ibuprofen: Tabletten, Kapseln und Suspensionen

Verschiedene Darreichungsformen von Ibuprofen bieten unterschiedliche Freisetzungseigenschaften. Während Tabletten langsamer freigesetzt werden, können Suspensionen oder Kapseln eine schnellere Freisetzung bieten, was zu einer rascheren Linderung von Symptomen führen kann.


4. Methodik

4.1. Auswahl der Formulierungen und Probenvorbereitung

In dieser Studie wurden drei Darreichungsformen von Ibuprofen untersucht: Tabletten (400 mg), Kapseln (400 mg) und eine orale Suspension (100 mg/5 ml). Jede Probe wurde in verschiedenen pH-Lösungen (pH 1,2, 4,5 und 6,8) auf ihre Freisetzung getestet.

4.2. Experimentelle Bedingungen

Die Experimente wurden bei 37 °C durchgeführt, um die physiologischen Bedingungen im Magen und Darm zu simulieren. Die Freisetzung der Wirkstoffe wurde über einen Zeitraum von 60 Minuten gemessen.

4.3. Analytische Methoden zur Bestimmung der Freisetzung

Die Freisetzung von Ibuprofen wurde mittels Hochleistungsflüssigkeitschromatographie (HPLC) quantifiziert. Die Proben wurden in regelmäßigen Abständen entnommen und analysiert, um die Wirkstoffkonzentration zu bestimmen.


5. Ergebnisse

5.1. Vergleich der Freisetzung von Ibuprofen aus verschiedenen Darreichungsformen

Die Ergebnisse zeigten, dass die Ibuprofen-Suspension die schnellste Freisetzung des Wirkstoffs aufwies, gefolgt von den Kapseln und Tabletten. Insbesondere bei pH 1,2 wurde die Freisetzung der Suspension am schnellsten gemessen.

5.2. Einfluss von pH-Wert und Temperatur auf die Freisetzung

Es wurde beobachtet, dass höhere pH-Werte (6,8) die Freisetzung von Ibuprofen in allen Darreichungsformen verzögerten, während bei sauren Bedingungen (pH 1,2) eine schnellere Freisetzung stattfand. Auch erhöhte Temperaturen führten zu einer schnelleren Freisetzung des Wirkstoffs.

5.3. Vergleich der Bioverfügbarkeit in vitro

Insgesamt zeigte die Suspension die höchste Bioverfügbarkeit in vitro, während Tabletten und Kapseln vergleichsweise langsamer freigesetzt wurden, was auf die galenische Formulierung zurückzuführen ist.


6. Diskussion

6.1. Interpretation der Ergebnisse im Vergleich zur Literatur

Die Ergebnisse stimmen mit den Erwartungen überein, dass flüssige Darreichungsformen wie Suspensionen eine schnellere Freisetzung bieten als feste Formen wie Tabletten. Dies deckt sich mit bisherigen Studien, die gezeigt haben, dass der Wirkstoff in Suspensionen schneller resorbiert wird.

6.2. Einfluss der Formulierung auf die Arzneimittelwirkung

Die galenische Formulierung beeinflusst die Freisetzung und Bioverfügbarkeit von Ibuprofen erheblich. Eine schnellere Freisetzung kann bei akuten Schmerzpatienten von Vorteil sein, während retardierte Formen besser für eine längere Wirkungsdauer geeignet sind.

6.3. Limitationen und Verbesserungspotenziale der Studie

Die Studie konzentrierte sich auf in vitro-Tests, die physiologische Bedingungen simulieren. In vivo-Untersuchungen wären erforderlich, um die tatsächliche Bioverfügbarkeit im menschlichen Körper genauer zu bestimmen. Zudem könnte eine längere Testdauer mehr Informationen über die Langzeitfreisetzung liefern.


7. Fazit und Ausblick

Diese Arbeit zeigt, dass die Darreichungsform und die Lagerungsbedingungen einen wesentlichen Einfluss auf die Freisetzung und Bioverfügbarkeit von Ibuprofen haben. Die Suspension erwies sich als die Formulierung mit der schnellsten Freisetzung, was sie für akute Schmerzbehandlungen besonders geeignet macht. Zukünftige Studien könnten sich auf die Untersuchung weiterer Formulierungen und In-vivo-Tests konzentrieren.


8. Literaturverzeichnis

  • Davies, N. M., Pharmacokinetics and Pharmacodynamics of Ibuprofen: A Review, Int J Clin Pract, 1998.
  • Rainsford, K. D., Ibuprofen: Pharmacology, Therapeutics and Side Effects, Springer, 2013.
  • Dollery, C. T., Therapeutic Drugs, Churchill Livingstone, 1999.

9. Anhang

  • Tabellen mit den gemessenen Freisetzungswerten
  • Grafiken zur Darstellung der Freisetzungskurven
  • Abbildungen der verwendeten Messinstrumente